Erinnerung an jüdisches Leben
Am Ende des Parkplatzes „An der Bleiche“ steht eine Säule aus Marmor, auf deren Spitze ein Davidsstern zu sehen ist. Das Denkmal erinnert an die Ermordung von Jüdinnen und Juden aus Babenhausen während der NS-Zeit. Die jüdische Gemeinde in Babenhausen bestand seit 1318. Es gab eine Synagoge mit Schulhaus in der Amtsgasse 16, ein Bad, eine Mikwe und, in der heutigen Potsdamer Straße, einen jüdischen Friedhof. 1933 lebten noch 18 jüdische Familien in Babenhausen. In den folgenden Jahren sind alle dieser Familien wegen zunehmender Entrechtung weggezogen, ausgewandert oder geflohen. Wem die Flucht nicht gelang, wurde deportiert und ermordet.


„Ich bin dann doch raus an dem Tag und bin zu Kahns Haus und da sah ich Kleider und Möbelstücke und zerbrochenes Geschirr im Tor. Meine Mama sagte: „Die Liesel Kahn wurde heute Nacht mit ihrer ganzen Familie und alle anderen Juden auch aus ihren Häusern geholt und fortgebracht.“ Alle Juden aus unserer Stadt, die nicht auswandern konnten, wurden in KZs ermordet, auch die Familie Kahn.“
„Einmal bin ich in die Stadt gegangen und da habe ich gesehen, was haben denn die vor, die führen ja die Juden da ab, und haben sie ins Rathaus getrieben, nicht, und von dort aus sind sie nie mehr wiedergekommen. Wie alt war ich denn da? Zehn, elf Jahre vielleicht.“
