Die „Bleiche“
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Die Freifläche hinter der Stadtmauer am Hexenturm trägt in Babenhausen den Namen „Bleiche“. Früher hängten Menschen hier ihre Wäsche zum Trocknen auf und breiteten sie zum Bleichen in der Sonne aus. In der Mühlgasse (heute "Am Hexenturm") auf der anderen Seite der Stadtmauer gab es eine Mietwaschküche, in der man seine Wäsche waschen konnte.

Die Bleiche mit Pfosten für Wäscheleinen, 1950er Jahre. Privatarchiv Schroth

Die Bleiche wurde an Waschtagen genutzt.

„Da haben wir immer unsere Wäsche getrocknet. Auf dem Gras ist die ausgebreitet worden, wurde gewendet, und nach einem halben Tag war die dann schon trocken.“
Günter M.
Die Bleiche mit ausgebreiteter Wäsche, um 1900. Privatarchiv Schroth

Die Bleiche war trotz bereits existierendem Schwimmbad ein beliebter Ort zum Baden.

In der Gersprenz lernten nicht wenige Babenhäuser das Schwimmen. Die Brücke existierte damals noch nicht, sie ist ein Überbleibsel der Renovierung der Stadtmühle 1998. Am Ufer rechts der Brücke kann man noch Stufen erkennen, die von den Badegästen genutzt wurden.

„Wir haben dort schwimmen gelernt.“
Wolfgang A.
„Im Winter konnte man auf der Bleiche Schlitten fahren. Die lag tiefer und am Rande ging es bergab.“
Ingrid S.
Winter an der Bleiche, 1969. Privatarchiv Schumacher
Frühe Farbfotografie, Ende der 1950er Jahre Nachlass L. Willand