Gasthaus „Zum Adler“
Im Haus Nummer 28 befindet sich das Gasthaus „Zum Adler“. Das Gebäude war im Dreißigjährigen Krieg zerstört und 1697 in seiner heutigen Grundform neu errichtet worden. Seit 1841 ist der ehemalige Adelssitz in bürgerlicher Hand. Der Gaststättenbetrieb wurde mittlerweile eingestellt und (zusammen mit Haus Nummer 30) zum Hotel Garni umgewandelt.
Im Saal im ersten Stock fanden regelmäßig Tanzabende und Theateraufführungen statt, Gesangvereine nutzten die Räumlichkeiten für ihre „Singstunden“. Während der NS-Zeit trafen sich hier die NSDAP und die SA. Für kurze Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg wurden in einem Nebenraum der Gaststätte mangels anderer Räumlichkeiten „Zahlstunden“ der Sparkasse Dieburg durchgeführt.
Neben dem Gasthof "Zum Löwen“ in der Fahrstraße war der Adler auch Ort des Kerbspruchs, der nach dem Kerbumzug durch die Straßen Babenhausens am Fenster im ersten Stock verkündet wurde.
„Wer was angestellt oder verbockt hatte, der ist in der Kerbrede vorgekommen. Und die war im Adler. Da war auch der Kerbtanz im Saal oben.“
Im Haus Nummer 30 wurden bereits bis in die 1990er Jahre Zimmer und kleine Wohnungen vermietet. Anbieter war ein Grieche, der in den 1960er Jahren nach Babenhausen gekommen war – lange Zeit einer der wenigen nicht-deutschen Bewohner der Amtsgasse.