Erinnerungsort Amtsgasse

Durchbruch der Stadtmauer
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1835 wurde die Stadtmauer an dieser Stelle durchbrochen, der Durchgang zur verlängerten Amtsgasse wurde „Neu-Tor“ genannt. Ab 1870 wurde die Verlängerung der Straße bebaut.

Am Durchbruch der Stadtmauer, 1990er Jahre. Privatarchiv Müller

Der Keller des Burgmannenhauses (Sackgasse 23) war für viele Menschen aus der Amtsgasse ein Zufluchtsort bei Fliegerangriffen im Zweiten Weltkrieg. Am 24.12.1944 starben dort 19 Menschen bei einem Bombeneinschlag.

„Für meinen Vater war Heiligabend immer ein schlimmer Tag.“
Gerlinde R.
Büro für Erinnerungskultur

Bis 1944 taten Nachtwächter Dienst in Babenhausen. Sie gingen nachts die Straßen der (Alt)stadt ab und stachen an sog. „Kontrollganguhren“ ihre Zeit ab. Eine dieser Uhren war am Eckhaus zur Straße „Am Hexenturm“ angebracht. Die Aussparung links an der Wand verweist noch heute darauf.

Im gleichen Gebäude wurde 1815 von Philipp Jakob Michel in dessen Elternhaus die Brauerei Michelsbräu gegründet – zunächst mit zwei Beschäftigten. Dank familiärer Kontakte zu verschiedenen Gastwirten wuchs das Unternehmen schnell und war ab 1832 in der Fahrstraße beheimatet.

Ausflug mit Kinderwagen am Durchbruch der Amtsgasse, 1950er Jahre. Privatarchiv Albrecht
Ende der 1950er Jahre Nachlass L. Willand